Königsstuhl und Viktoriasicht

Während an Deutschlands bekanntesten Kreidefelsen eine schwebende Besucherplattform entsteht, gibt es an der Victoriasicht, einem stählernen Ausblick auf einem benachbarten Felsen, keinen Anlass, über Alternativen nachzudenken. Der Rückgang an der Victoriasicht beträgt jährlich nur wenige Millimeter. Der Zugang zum Königsstuhl über das sogenannte Königsgrab wird hingegen durch Felsabbrüche immer schmaler. Der Grund dafür liegt in den stabileren Kreidehorsten der Victoriasicht, die weniger stark erodiert sind. Jährlich wird die Standfestigkeit der Victoriasicht mit Sandsäcken überprüft. Der Ausblick von beiden Punkten, die sich nicht nur im kleinsten Nationalpark Deutschlands, sondern auch im UNESCO-Welterbe Alte Buchenwälder befinden, ist atemberaubend: weiße Felswände, kilometerlange Feuersteinstrände, schattenspendende Baumriesen und die türkisfarbene Ostsee. Hier zeigt sich die Natur in ihrer vollendeten Schönheit. Ausgewiesene Wanderwege durchziehen das malerische Waldgebiet. Teilweise führen sie über Treppen und Leitern, vorbei an Hünengräbern und Opfersteinen. Ein echtes Naturhighlight ist der Wasserfall des Kieler Bachs, der im Winter zu einem gefrorenen Vorhang aus Eis erstarrt. Mit 118 Metern ist der Königsstuhl die höchste Erhebung an der Kreideküste.